Biografien zum Fachprogramm der
AUSTRO VIN TULLN 2024
Assoc. Prof. Dr. Dipl.-Ing. Michaela Griesser
Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Wein- u. Obstbau
Michaela Griesser ist Associate Prof. am Institut für Wein- und Obstbau der Universität für Bodenkultur Wien. Einer der Forschungsschwerpunkte sind physiologische Krankheiten der Weinrebe, wie Traubenwelke und Chlorose. Spezifische Forschungsfragen untersuchen die Nährstoffaufnahme und den Transport in der Pflanze, sowie die bestimmenden Faktoren für die Fruchtphysiologie insbesondere der Regulierung des Reifeprozesses. Die grundlagenorientierte Forschung verbindet die IWOB Forschungsthemen im Ökologischen Obstbau und der Biodiversität im Obst- und Weinbau ideal.
Anpassungsstrategien an den Klimawandel für den Obstbau
Genetische Variabilität ist ein wichtiger Faktor für die Entwicklung neuer Sorten, die sich an klimatische Veränderungen oder neue Schaderreger anpassen können. Neue Technologien ermöglichen es, einerseits mehr Informationen über den Zustand der Bäume im Obstgarten zu erhalten, aber auch deren Nutzung für eine gezieltere Selektion. Die Züchtung einer neuen Sorten kann schneller und effizienter erfolgen und aktuelle Methoden wie CRISPR/Cas ermöglichen neue Innovationen.
Wie kommunizieren Reben? – Gespräche aus dem Weingarten
Pflanzen produzieren Moleküle, die sie in die Umgebung abgeben, um mit ihrer Umwelt zu kommunizieren. Ein großer Teil dieser Kommunikation findet mit den Bodenmikroorganismen statt, die zu vielen positiven Interaktionen führen kann. Es kommt zu einem Austausch von Nährstoffen und der gezielten Unterdrückung von Pathogenen. Pflanzen können aber auch andere Pflanzen vor Pathogenen warnen oder Nützlinge anlocken - ein System das auf vielen Ebenen wirkt.
HR DI Dr. Ferdinand Regner
HBLA und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg
Ferdinand Regner wuchs auf einem landwirtschaftlichen Betrieb mit Weinbau auf. Er studierte Lebensmittel- und Biotechnologie an der Universität für Bodenkultur Wien und arbeitete dort bis zu seiner Dissertation als Assistent. Er habilitierte sich an der Karl-Franzens-Universität Graz mit der Arbeit: "Moderne Entwicklungen in der Rebsortenkunde und in der Rebenzüchtung". Seit dieser Zeit hält er eine Lehrveranstaltung zur Biologie der Weinrebe ab. Seit 1993 ist er an der HBLA und BA Klosterneuburg im Bereich Rebenzüchtung beschäftigt und seit 2003 unterrichtet er das Fach Weinbau an der HBLA Klosterneuburg.
Spätfrostbekämpfung im Weinbau
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten Spätfrost im Weinbau zu verhindern. Aber nur wenige Methoden sind so kostengünstig, dass sie prophylaktisch angewendet werden, weil Spätfrost ja auch nur manchmal zuschlägt. Die einfachste Vorbeugung erfolgt über spezielle Schnittmethoden. Die Ergebnisse eines mehrjährigen Versuches werden präsentiert.
Prof. DI Harald Scheiblhofer
HBLA und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg
Harald Scheiblhofer ist Absolvent der HBLAuBA Klosterneuburg und absolvierte das Studium der Lebensmittel und Biotechnologie an der Universität für Bodenkultur. Zudem absolvierte er zahlreiche Praktika unter anderem ein 3-monatiges Praktikum in Kalifornien und arbeitet im elterlichen Weingut mit. Harald Scheiblhofer ist zuständig für die Forschung und Entwicklung im Weingut Erich Scheiblhofer GmbH in Andau und Gründungs- und Vorstandsmitglied im Österreichischen Önologenverband sowie Delegierter Österreichs beim Internationalen Önologenverband (UIOE) und Internationaler Organisation für Rebe und Wein (OIV). Seit 2004 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrer an der HBLAuBA Klosterneuburg und seit 2019 Abteilungsleiter der Abteilung Kellerwirtschaft sowie Lehrbeauftragter am IMC Krems.
Alkoholreduktion (Möglichkeiten, gesetzliche Rahmenbedingungen)
Das Thema Alkoholreduktion kommt schön langsam auch in den österreichischen Kellern an. Einerseits verursacht der Klimawandel immer öfter unerwünscht hohe Zuckergrade und damit zu hohe Alkoholgehalte. Anderseits gibt es auch immer öfter Konsumenten und Konsumentinnen die Wein überhaupt gleich ganz ohne Alkohol genießen wollen. Dieser Vortrag soll die aktuellen Möglichkeiten aufzeigen und erklären, die österreichische Betriebe im Moment schon vorfinden oder in den nächsten Jahren vorfinden könnten, um diese neuen Herausforderungen zu bewältigen. Weiters soll mit diesem Vortrag auf die wichtigsten Stolpersteine auf dem Weg zum alkoholreduzierten, alkoholarmen oder alkoholfreien Wein hingewiesen werden.
DI Dr. Christian Philipp
HBLA und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg
Aufgewachsen auf einem kleinen Weingut und Heurigen in der wunderschönen Thermenregion wurde Christian Philipp das Interesse für Wein schon in die Wiege gelegt. Wenig überraschend besuchte er die Höhere Bundeslehranstalt für Wein- und Obstbau, wo er mit ausgezeichnetem Erfolg maturierte. Danach studierte er den Bachelor Lebensmittel- und Biotechnologie an der Universität für Wein-und Obstbau und absolvierte das Masterstudium Lebensmittelwissenschaften und –technologie und parallel noch den Bachelorlehrgang für Agrar- und Umweltpädagogik an der Agrarpädagogischen Hochschule Ober Sankt Veit. Von 2015 bis 2023 war er an der Höheren Bundeslehranstalt und Bundesamt in der Abteilung Chemie und Qualitätssicherung tätig, seit 2017 als Bereichsleiter Forschung, schlussendlich ist er seit 2023 er Leiter der Abteilung Chemie-Forschung und Isotopenanalyse. 2020 promovierte er mit ausgezeichnetem Erfolg zum Thema: Charakterisierung der Aromaprofile österreichischer Weißburgunder hinsichtlich Typizität und Qualität der Weine. Er möchte die Aromaanalytik am Bundesamt weiter vorantreiben und interessiert sich unter anderem auch für Authentizität sowie Herkunftsnachweis.
Der Einfluss der Maischestandzeit, der Stabulation und der Maischegärung auf das Aroma von Weinen aus wichtigen österreichischen Weißweinsorten
Viele Sortenaromen sind in der Beerenhaut lokalisiert. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden Versuche mit den vier wichtigen österreichischen Rebsorten Grüner Veltliner, Sauvignon blanc, Traminer und Pinot blanc durchgeführt. Die Versuche wurden mit Schalenkontakt vor der Gärung, mit Gärung auf der Schale und mit Stabulation (Heferühren) durchgeführt. Eine detaillierte analytische Charakterisierung von etwa 100 flüchtigen Verbindungen und phenolischen Verbindungen sowie eine sensorische Charakterisierung zielten darauf ab, die Sortenaromen der verschiedenen Rebsorten hervorzuheben. Als eine mögliche Option für die Produktion von Grünem Veltliner wurde die Maischegärung diskutiert. Es wurde festgestellt, dass die durch den Klimawandel beeinflussten würzigen Aromen (insbesondere das Sesquiterpen Rotundon) deutlich erhöht wurden, die Fruchtigkeit der Weine jedoch stark abnahm und die Bitterkeit der Produkte zunahm und daher nicht empfohlen werden kann. Bei Sauvignon blanc ist die Stabulation (Aufrühren des Mosttrubs) eine mögliche Option, da sie die Extraktion der Sortenaromen (Thiole und Methoxypyrazine) erhöht, während bei Pinot blanc und Traminer die Varianten mit Maischestandzeit vor der Gärung recht gut abschnitten. Beim Traminer wiesen diese Varianten den höchsten Gehalt an Monoterpenen (insbesondere Z-Rosenoxid) und beim Weißburgunder den höchsten Gehalt an Ethylestern auf.
OR DI Dr. Monika Riedle-Bauer
HBLA und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg
Monika Riedle-Bauer ist Absolventin der Universität für Bodenkultur Studienrichtung Landwirtschaft (Schwerpunkt: Pflanzenschutz). Im Rahmen ihrer Doktorarbeit beschäftigte sie sich mit Interaktionen zwischen Pflanzenviren und ihren Wirtspflanzen. Von 1991 bis 2001 war sie an der damaligen Bundesanstalt für Pflanzenschutz (heute AGES) tätig, ihr Aufgabengebiet dort waren Viruserkrankungen im Obst-, Wein- und Gartenbau. Seit 2003 arbeitet und forscht sie an der Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg in der Abteilung Rebenzüchtung zu Krankheiten und Schädlingen im Wein- und Obstbau. Aktuelle Forschungsschwerpunkte sind Phytoplasmen im Obst- und Weinbau, Holzkrankheiten der Rebe (ESCA), die Bekämpfung der Kirschessigfliege sowie die Biologie und die mögliche Bekämpfung der marmorierten Baumwanze in Österreich. Seit 2015 ist die Lehrbeauftragte an der Universität für Bodenkultur Wien am Institut für Pflanzenschutz für die Lehrveranstaltungen „Phytomedizin im Weinbau“ und „Phytomedicine in Pomology“.
Aktuelle Schaderreger im Obst- und Weinbau
Der Klimawandel und die Einschleppung bzw. Einwanderung neuer Schaderreger stellen die Wein- und Obstbaubetriebe laufend vor neue Herausforderungen im Bereich Pflanzenschutz. Einige Schaderreger werden im Referat näher beleuchtet. Im Weinbau werden das Stolbur Phytoplasma (Schwarzholzkrankheit, Bois noir) und die ESCA Krankheit der Rebe Themen sein, im Bereich Obstbau die Europäische Steinobstvergilbung (Marillenbaumsterben, European Stone Fruit Yellows Phytoplasma), der Birnenverfall (Pear Decline Phytoplasma) und die marmorierte Baumwanze. Die Kirschessigfliege als Schadinsekt im Wein- und Obstbau wird ebenso im Vortrag behandelt. Die Biologie und Ausbreitung der genannten Schaderreger, aktuelle Bekämpfungsstrategien sowie Ergebnisse aus unseren Forschungsprojekten dazu werden vorgestellt.
HR DI Dr. Manfred Gössinger
HBLA und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg
Manfred Gössinger ist Lebensmittel- und Biotechnologe und leitet seit über 20 Jahren die Abteilung Obstverarbeitung an der HBLA und BA für Wein- und Obstbau Klosterneuburg. Die Stabilität von Fruchtsäften und Nektaren sowie die Obstdestillation zählen zu den Forschungsschwerpunkten. Er ist stellvertretender Dienststellenleiter und unterrichtet u.a. Technologie der Obst- und Gemüseverarbeitung. Er hat einen Lehrauftrag an der BOKU Wien und FH Wels. Manfred Gössinger arbeitet in einigen nationalen und internationalen Fachgremien und Arbeitsgruppen mit (z.B.: Codexkommission, Arbeitskreis bäuerliche Obstverarbeitung des Bundesobstbauverbandes, Destillata, IFU, Codex Alimentarius FAO/WHO) und ist der Präsident des VÖLB (Vereins der Österreichischen Lebensmittel- und Biotechnologen).
Optimierung des Destillationsprozesses mittels Leitfähigkeitsmessung in der Obstbrennerei
Die Messung des Verlaufes der Leitfähigkeit während der Obstdestillation bringt viele Vorteile. Es kann so der eigene Destillationsprozess optimiert sowie der Nachlaufpunkt einfach bestimmt werden. Im Vortrag wird auf wichtige Faktoren bei der Leitfähigkeitsmessung eingegangen.
Bestimmung des Reifegrades von Kornelkirschen
Die Qualität von Kornelkirschen hängt sehr stark von der Reife der Früchte (Erntetechnik) ab. Um auch als Verarbeiter den optimalen Reifegrad der Dirndl bestimmen zu können, wurden die Inhaltsstoffe in Abhängigkeit des Reifegrades untersucht. Im Vortrag werden die Ergebnisse dieser Untersuchungen dargestellt.
Herstellung kalorienreduzierter (zuckerreduzierter) Fruchtsäfte
Der Fruchtsaftkonsum (hoher Zuckergehalt) wird in den letzten Jahren von der Medizin und Ernährungswissenschaft oft sehr kritisch gesehen. Im Vortrag wird auf die verschiedenen innovativen technologischen Möglichkeiten der Herstellung von Fruchtsäften mit vermindertem Zuckergehalt eingegangen (z.B.: Hefefermentation, Mischsäfte).
Mag. Monika Graf
HBLA und Bundesamt für Wein- u. Obstbau Klosterneuburg
Monika Graf ist Absolventin der Universität Wien Studienrichtung Ernährungswissenschaften (Schwerpunkt Lebensmitteltechnologie). Seit 2011 forscht und lehrt sie an der Höheren Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau in der Abteilung Obstverarbeitung. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Destillation, Fruchtsaftstabilität und Reifebestimmung.
Bestimmung des optimalen Reifegrades von Äpfeln und Marillen für die Verarbeitung
Der optimale Reifegrad für die Verarbeitung deckt sich nicht mit den Empfehlungen für die Lagerung oder den Verkauf. Für den Frischmarkt sind vor allem Kriterien wie Lagerfähigkeit und Aussehen entscheidend, für die Verarbeitung ist hingegen besonders der Geschmack, welcher sich erst später voll entfaltet, von Bedeutung. Wie der optimale Zeitpunkt für die Verarbeitung von Äpfeln und Marillen bestimmt werden kann ist Thema dieses Vortrages.
Methanol in Destillaten: Neue Schnellbestimmungsmethode für den Brennereibetrieb
Brennereibetriebe sind dafür verantwortlich, dass der Methanolgehalt in den hergestellten Destillaten den gesetzlich vorgegebenen Grenzwerten entspricht. Eine Kontrolle ist mittels Gaschromatographie in eigens dafür eingerichteten Labors möglich. Als Alternative gibt es nun auch eine Schnellbestimmungsmethode, die direkt im Brennereibetrieb eine Überprüfung des Methanolgehaltes ermöglichen soll. Die Handhabbarkeit und Genauigkeit des Messgerätes wurden in einem Versuch überprüft.
Ass. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Andreas Spornberger
Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Wein- u. Obstbau
Dr. Andreas Spornberger lehrt und forscht an der BOKU am Institut für Wein- und Obstbau zu Fragen des biologischen Obstbaus und der Erhaltung und Nutzung genetischer Ressourcen.
Haben alte Sorten aus Genbanken ein Potential für den Obstbau?
Im Rahmen des EU-Projektes InnoBreed erarbeiten wir innovative Lösungen für eine Entwicklung von Obstsorten, die den besonderen Herausforderungen des Bio-Anbaus gerecht werden. Neu erstellte Protokolle priorisieren dafür wichtige Eigenschaften und ermöglichen es, vorhandene und neue genetische Ressourcen auf ihre Eignung für Anbau und Züchtung in Zeiten des Klimawandels zu evaluieren. Wir stellen erste Ergebnisse dazu vor.
Dipl.-Ing. Martin Mehofer, BEd
HBLA und Bundesamt für Wein- u. Obstbau Klosterneuburg
Martin Mehofer ist Absolvent des Bundesrealgymnasiums Tulln und absolvierte das Studium Landwirtschaft mit Schwerpunkt Weinbau an der Universität für Bodenkultur Wien. Praxiserfahrungen hat er durch die Mitarbeit am elterlichen Weinbaubetrieb und durch Praktika bei verschiedenen Betrieben im In- und Ausland und bei Behörden gesammelt. Die Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung Weinbau der Höheren Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg übt er seit September 2004 und die Funktion des Abteilungsleiters seit August 2006 aus. Die im Rahmen dieser Arbeit erzielten Forschungsergebnisse wurden und werden in Form von Publikationen, Vorträgen und Kursen sowohl in Österreich als auch im Ausland präsentiert und weitergegeben. Martin Mehofer ist unter anderem Mitglied im Internationalen Arbeitskreis für Bodenbewirtschaftung und Qualitätsmanagement im Weinbau, in der Vereinigung Österreichischer Önologen und Weinforscher (VÖstÖF) und in der Internationalen Gesellschaft für Gartenbauwissenschaften (ISHS). Außerdem ist er als Fachexperte in der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) tätig.
Gründüngung im Weinbau – Einfluss auf die Bodenfeuchte und die Stickstoffverfügbarkeit
Ein fruchtbarer, gesunder und ausreichend mit Nährstoffen versorgter Boden ist die Basis für ein gutes Wachstum der im Boden befindlichen Rebwurzeln und somit der Rebstöcke. Ein wichtiger Faktor dabei ist die organische Düngung, die unter anderem mittels Gründüngung erfolgen kann. Positive Effekte der Gründüngung sind der Erosionsschutz, die bessere Befahrbarkeit der Fahrgassen, die Stabilisierung des Humusgehalts, die Erhaltung und Verbesserung der Bodenstruktur und die Aktivierung des Bodenlebens. Im Vortrag werden anhand aktueller Versuchsergebnisse die Effekte verschiedener Gründüngungsarten auf die Stickstoffverfügbarkeit für die Reben und der Einfluss dieser Gründüngungsarten auf die Bodenfeuchte als Parameter für die Wasserkonkurrenz zu den Reben diskutiert.
DI Dr. Lothar Wurm
HBLA und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg
geboren am 10.09.1969, 1987 Matura an einem neusprachlichen Gymnasium, anschließend Studium der Landwirtschaft an der BOKU und Lehrerausbildung an der PÄDAK Ober St. Veit, ab 1996 Lehrer für Obstbau an der Höheren Bundeslehranstalt- und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg, Leiter des Instituts für Obstbau. Neben der Lehrtätigkeit Forscher zu verschiedenen Themen des Obstbaus.
Grundlagen eines naturnahen, biodiversitäts- und bienenfördernden und dennoch effizienten Obstanbaus
In dem Vortrag werden die Grundlagen des 2022 erschienenen Buchs „Obst natürlich anbauen – effizient, nachhaltig, bienenfördernd“ besprochen.
Dr. Gottfried Lafer
Bildungszentrum für Obst- und Weinbau Silberberg
Geburtsdatum: 01.05. 1962
Ausbildung: HBLVA für Wein- und Obstbau Klosterneuburg
Universität für Bodenkultur Wien (Landwirtschaft)
Berufliche Tätigkeit: Bildungszentrum für Obst- und Weinbau Silberberg -
Abteilungsvorstand für Obstbau und Dir. Stellvertreter
Versuchsstation für Obst- und Weinbau Haidegg,
Versuchstätigkeit in den Fachbereichen Ertrags- und
Nacherntephysiologie und Beerenobst
Universitätslektor Boku Wien
Anbauerfahrungen und Versuche mit Schalenobst in Silberberg
In Silberberg werden auf einer Fläche von ca. 1,2 ha verschiedene Schalenobstarten wie Edelkastanien, Wal- und Haselnüsse und Mandeln kultiviert. In einem kleinen Rahmen wurde auch ein Versuch mit einer Kastanienintensivpflanzung mit 1.000 Bäumen pro ha gestartet. Versuchsziele sind die Überprüfung der allgemeinen Eignung des Edelkastanie als Intensivkultur bzw. die Testung verschiedener Sorten, Erziehungssysteme und Kronenformen für eine Intensivplantage. Die im Frühjahr 2020 und 2021 gepflanzten 16 Haselnusssorten lieferten bereits erste Erträge. Das Mandelquartier, in dem neben zwei Ziermandelsorten auch 5 Süßmandelsorten gedeihen, wurde 2023 mit vier neuen Versuchssorten (Avijor, Penta, Soleta und Vialfas) in Kombination mit drei Unterlagenneuzüchtungen (Rootpac R, Rootpac 20 und Rootpac 40) ergänzt. Auch bei dieser Obstart werden neuartige Erziehungssysteme (SHD = super high density plantations) und Kulturmethoden erprobt.
DI (FH) Sabrina Dreisiebner-Lanz, MSc.
Bio Ernte Steiermark / Fachgruppe Technik Steiermark
Sabrina Dreisiebner-Lanz studierte Oenologie an der Fachhochschule Wädenswil (CH) und Agrarwissenschaften mit der Vertiefung Pflanzenwissenschaften an der Universität Hohenheim (D). Nach ihrer Tätigkeit als Betriebsleiterin in einem Weingut in Deutschland begann sie 2008 als Weinbauberaterin in der Landwirtschaftskammer Steiermark zu arbeiten. Ein wichtiger und stetig wachsender Arbeitsschwerpunkt war dabei die Bio-Weinbauberatung. Seit Januar 2018 ist sie als Bio-Weinbauberaterin bei Bio Ernte Steiermark und als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei JOANNEUM RESEARCH am Institut LIFE tätig. Sie befasst sich somit einerseits mit Bio-Weinbau, andererseits mit Klimarisiken und Klimawandelanpassung, Erhebung und Generierung sozioökonomischer Daten in der Landwirtschaft und weiteren landwirtschaftlichen Fragestellungen.
Aspekte der Umstellung auf Bio-Weinbau – Was ist zu beachten?
Für die Umstellung auf biologische Bewirtschaftung spielt die Risikoabschätzung für den Betrieb eine zentrale Rolle. Der Vortrag befasst sich mit den zahlreichen Faktoren, die bei der Umstellung berücksichtigt werden sollten und ihren Zusammenhängen. Bei der Umstellung auf Bio-Weinbau gilt es, die individuelle Situation des Betriebes zu beleuchten und daraus sinnvolle Strategien abzuleiten.
Karl Menhart
Bildungszentrum für Obst- und Weinbau Silberberg
Karl Menhart wuchs in der Südsteiermark am elterlichen Weinbaubetrieb auf und absolvierte die HBLA für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg. Seit 2019 ist er im Bildungszentrum für Obst- und Weinbau Silberberg tätig. Seine Aufgabenbereiche umfassen den Unterricht der Kellerwirtschaft in Theorie und Praxis und die Leitung des Landesweingut Silberberg. Unter seiner Leitung stehen somit auch die Projekte die in Silberberg abgewickelt werden. In diesem Kontext ist auch das LIFE Projekt zum Thema Begrünungen im Weinbau in Kooperation mit der HBLFA Gumpenstein in seiner Verantwortung.
Dir. Ing. Dipl.Päd. Reinhold Holler
Bildungszentrum für Obst- und Weinbau Silberberg
Nach der Absolvierung der HBLVA Klosterneuburg und der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik führte der berufliche Weg von Reinhold Holler über die Qualitätsweinkontrolle in den Schuldienst an der LFS Silberberg. Im Jahr 2000 wurde die fachliche Leitung des Landesweingutes Silberberg, verbunden mit dem Unterricht in den Bereichen Kellerwirtschaft und Sensorik von Reinhold Holler übernommen. Von 2014 bis 2019 war Reinhold Holler Fachvorstand für Weinbau- und Kellerwirtschaft und ist seit 2019 auch Leiter des Bildungszentrums für Obst- und Weinbau in Silberberg.
Prof (FH) Marcus Wieschhoff, MA, BA
Fachhochschule Burgenland
Geboren im Bergischen Land bei Köln. Zunächst Studium der Politischen Wissenschaften, Englisch und Internationales Recht in Bonn und Berkeley, MA in Südostasienwissenschaften an der University of Hull, UK. Tätigkeit als Internationaler Beamter bei den Vereinten Nationen. BA in Betriebswirtschaft und Weinbau der FH Burgenland, Category Manager Wein, Schaumwein und Spirituosen METRO Österreich, seit 2014 Sudiengangsleiter des Masterstudiengangs Internationales Weinmarketing an der Fachhochschule Burgenland. Gastlektor an der Universität für Bodenkultur, Wien und der Universität für Wirtschaftswissenschaften, Prag. Spezialisierung auf Marketing, Konsumentenverhalten, Pricing.
Jose Carlos Herrera
Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Wein- und Obstbau
Dr. Jose Carlos Herrera, seit 2016 Ass. Pofessor am Institut für Wein- und Obstbau der Universität für Bodenkultur Wien. In Peru geboren, hat er in Peru Agrarwissenschaften studiert, Italien promoviert und an der Universität Udine im Bereich des Weinbaus geforscht. Forschungsinteressen: Stressphysiologie (Trockenstress) im Weinbau, Precision Viticulture.
Präzisionsweinbau - Herausforderungen und Möglichkeiten für und mit digitalem Weingartenmanagement
Precision-Farming-Technologien nehmen ständig zu. Bei den meisten Kulturen (z. B. Weizen, Mais) steht jedoch der Ertrag im Vordergrund. Bei der Umsetzung von Precision-Farming-Technologien in den Weinbau besteht die größte Herausforderung darin, das Konzept an die Qualität anzupassen. In dem Vortrag werden die wichtigsten für den Präzisionsweinbau verfügbaren Fernerkundungs- und proximalen Sensortechnologien zusammengefasst und die Herausforderungen für ihre Anwendung in Weinbergen erörtert. Darüber hinaus stellen wir vor, was die BOKU-Weinbauforschergruppe derzeit unternimmt, um diese Herausforderungen zu bewältigen.